"Gescheit, neugierig, bequem und faul." So wurde ich einmal von einem Lehrer beschrieben - und er hatte es ziemlich getroffen.
Das war Vorteil und Nachteil zugleich, weil mir Umsetzungsstärke und Disziplin fehlte, ich stattdessen aber alle möglichen Abkürzungen gefunden habe.
In meiner Pubertät hatte ich ein ziemliches Thema mit meinen Emotionen. Mich hat's regelmäßig "ausg'fad'lt", würde der Steirer sagen. In der Fachsprache ist das der Amygdala-Hijack - jener Punkt, wo du als Mensch nicht mehr klar denken kannst, du Dinge sagst und machst, die weit weg von hilfreich, sinnvoll und verträglich sind.
Um mich und andere vor meinen Aussetzern zu bewahren, habe ich versucht, Wege zu finden, mit meinen Emotionen umzugehen. Unterdrücken, ignorieren, aus dem Wege gehen, davon laufen - ich habe über die Jahrzehnte ziemlich alles probiert. Mal bewusster, mal weniger bewusst - hat nicht sehr gut funktioniert.
Die Grenzen meiner inneren Konflikte, Unzufriedenheit und das Gefühl, "es nicht zu schaffen" haben mich an den Punkt gebracht, mich mit meinen Emotionen auseinander zu setzen.
Und plötzlich ergab alles Sinn: Fokus, Disziplin, Vernunft, Zuversicht, Zufriedenheit, Freude, Spaß und Glück. Alles beginnt bei der Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu regulieren.
Für mich war das wie ein Booster für den eigenen persönlichen Fortschritt.
Daraus schöpfe ich nun in meiner Arbeit. Die Neugier und Bequemlichkeit in Kombination mit dem hinzugewonnenen Fokus und der Disziplin lässt mich nun hartnäckig Lösungen und Wege für meine Kunden suchen und finden.
In der gewonnen Geduld bin ich zu einem guten Zuhörer geworden, der Menschen in die eigene Kraft begleiten kann.